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Ich bin Ausländer - fast überall

Ich bin Ausländer – fast überall

Soziale Netzwerke sorgen in Leipzig für erfolgreiche Integration

altIch wohne in einem 16-Geschosser nahe des Leipziger Zentrums. Benutze ich den Fahrstuhl, kommt es zumeist zu einem kurzen Schwatz mit den Mitmietern im Hause. Manchmal sind es Menschen aus anderen Herkunftsländern, die mit uns hier ihr neues Zuhause gefunden haben. Mir gefällt besonders, wie liebevoll Papa oder Mama mit ihren Kindern umgehen. Die Kleinen sind oftmals schon waschechte Leipziger.
An der Haltestelle der 16 in Richtung Uni warte ich in einem Pulk junger Menschen. Sie kommen aus vieler Herren Länder und haben sich die Alma Mater Leipzig zum Studium ausgewählt. Ich vermute, wenn ich sie so erlebe, dass sie mit ihrer Wahl durchaus zufrieden sind und hier Freunde gefunden haben.



Leipzig für viele interessant
Dass Leipzig seit spätestens dem Mittelalter – die Messe, die Messe!!! – eine weltoffene, an Neuem und Neuen besonders interessierte Stadt war und ist, wissen wir. Und andere auch. Sie suchten und fanden hier eine neue Heimat. Ein Blick in den Report „Migranten in der Stadt Leipzig 2010“ weist nach, wie die aktuelle Lebenssituation unserer Mitbürger aus anderen Herkunftsländern ist. Zum Jahresende 2009 hatten 42 258 Leipzigerinnen und Leipziger einen Migrationshintergrund – das entspricht einem Anteil von 8,4 Prozent der Leipziger Bevölkerung. Die zahlenmäßig größte Gruppe – zwei Drittel der Migranten – sind mit 26 968 Personen die Ausländer.



Entgegen vieler Stammtischgespräche steht fest: Deutschland ist Auswanderer-, nicht etwa Einwanderland. Seit zwei Jahren verlassen insgesamt mehr (meist gut ausgebildete) Menschen Deutschland als zuwandern. Die Zuwanderung nahm über die vergangenen 20 Jahre stetig ab, während die Auswanderung in etwa gleich blieb. Jeder zweite Ausländer in Deutschland ist Europäer (die meisten kommen aus Polen und Rumänien). Der oftmals subjektiv vorhandene, mit Ängsten besetzte Eindruck beispielsweise, Deutschland müsse mit einem gigantischen Zustrom an Muslimen fertig werden, entbehrt – wie jede Statistik nachweist – jeglicher Grundlage (Informationen aus „Spiegel online“).
Experten aus dem Ausland sucht Deutschland dringend! Die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte beispielsweise aus dem IT-Sektor steigt nur langsam. Gerechnet wird auch mit keineswegs hohen Zuwachsraten, da seit Anfang Mai diesen Jahres auch der deutsche Markt für Arbeitskräfte aus weiteren EU-Ländern offen ist. Fachkräfte werden, so wird prognostiziert, die Grenzen Deutschlands wohl eher weiter westwärts verlassen. In etlichen Ländern sind die Arbeitsangebote, auch die Entlohnung, inzwischen attraktiver. Schon jetzt boomt dagegen die Nachfrage polnischer oder tschechischer Jugendlicher beispielsweise an einer Berufsausbildung in Deutschland. Viele Ausbildungsstellen in deutschen Betrieben sind noch unbesetzt. Hier treffen sich also Interessen auf beiden Seiten.[...]