In Leipzig-Reudnitz ist Mitte August 2025 eine 42-jährige Frau, die zweifache Mutter Susann K., mutmaßlich von ihrem früheren Lebensgefährten getötet worden. Der Mann, gegen den bereits ein Kontakt- und Annäherungsverbot bestand, drang in die Wohnung seiner ehemaligen Partnerin ein und attackierte sie dort mit einem Messer. Die Frau erlag noch am Tatort ihren schweren Verletzungen. Ihr zehnjähriger Sohn, der ebenfalls verletzt wurde, überlebte mit schweren Stichwunden..
Text: Marie Miggelbrink und #KeinMehr Leipzig & Foto: Anh Nguyen/Pexels
Susann ist kein Einzelfall. Laura wurde wenige Tage zuvor mutmaßlich von ihrem Partner in Weißenfels ermordet. Die Aktivist*innen des Bündnisses #KeineMehr Leipzig dokumentieren seit 2011 Femizide in Leipzig und erinnern an die Opfer: Erinnern heißt kämpfen! Angeklagt werden nicht nur die Täter, sondern auch eine Gesellschaft, die männliche Gewalt normalisiert oder gar als Akt der Liebe romantisiert. Deren Rechtssystem die Opfer vereinzelt und die darunterliegende Struktur patriarchaler Gewalt nicht benennt. Eine Gesellschaft, die Frauen nicht vor Gewalt schützt. Viele der Opfer versuchten sich vorher Hilfe zu holen. Anzeigen wegen erlebter Gewalt, Bedrohung und Stalking gingen voraus. Annäherungsverbote wurden teilweise bewirkt. Effektiv geschützt wurden sie nicht.