Wie kann man schwer Erreichbare erreichen? Wollen sie überhaupt erreicht werden? Fragen, die sich der Fachtag zu Möglichkeiten und Grenzen in der Psychiatrie, Sucht- und Wohnungslosenhilfe vor wenigen Wochen im Neuen Rathaus gestellt hat. Veranstaltet wurde dieser Fachtag vom Gesundheitsamt und dem Sozialamt der Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Klinikum St. Georg und dem SZL Suchtzentrum Leipzig. Allein diese Vielzahl deutet hin auf die Komplexität des Themas und dass es nur in Partnerschaft bzw. im Verbund und mit viel Geduld angegangen werden kann. Doch die Tagung zeigte auch: Zweifel bleiben.
Text: Björn Wilda
Sozialarbeiter, Streetworker, Mediziner, Betreuende usw. werden in Bezug zu ihren Klienten bzw. Patienten immer wieder mit dieser fatalen Kette konfrontiert: Mietschulden – Wohnungslosigkeit – Obdachlosigkeit – Drogen und Alkohol – gesundheitliche Probleme – psychische Störungen – Ausgrenzung – Aggressivität – Verweigerungshaltung. Also schwer zu erreichen – „Hard to reach“. Unter diesem Titel hatte Karsten Giertz,Geschäftsführer beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., ein Buch herausgegeben und stellte nun vor den rund 120 Teilnehmenden in seiner Rede fest: „Die zunehmende Stigmatisierung und wachsende Ausgrenzung besorgt mich.