Der Philosoph und Dichter Johann Gottfried Herder schrieb einmal, dass Heimat da wäre, wo man sich nicht erklären muss. Eigentlich ist der Begriff „Heimat“ nicht zu greifen, weil vielseitig auslegbar. Früher jedoch wurde vor allem von einer räumlichen Dimension ausgegangen – wo man geboren und aufgewachsen und möglichst auch für immer geblieben ist. Ich selbst bin ein Zugvogel gewesen. Weil die Orte aus verschieden Gründen gewechselt haben. Bin ich deshalb ein Heimatloser? Oder gibt es da tief im Inneren doch noch einen bestimmten Platz?
Text: Björn Wilda
Für mich bedeutet das Wort „Fischkopp“ keine Hänselei. Ich bin nun mal da oben an der Ostsee geboren, und das ist gut so. Als ich vor zwei Jahren beim Stöbern in einem Shop in Koserow auf Usedom auf ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Fischkopp“ mit einer Fischgräte stieß, wollte ich es unbedingt haben. Es wurde sozusagen mein in Textilform gebrachter Abstammungsnachweis in Schwarz/Weiß, den ich nun auch in Leipzig trage. Leipzig also. Die meisten Jahre meines bisherigen Erdendaseins gehören nun dieser Stadt.