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„Unser Journalismus hat auch einen aktivistischen Aspekt“

Björn Wilda beugt sich über den Papierbogen, auf dem die KiPPE-Cover der letzten 30 Jahre ein Mosaik ergeben. Kurz hält er inne und überfliegt die bunten Bilder in Briefmarkengröße. Der Projektleiter des Leipziger Straßenmagazins steckt mit seinem Team in den Vorbereitungen der Jubiläumsausgabe, die gleichzeitig eine seiner letzten sein wird. Auf ihn folgt im Herbst Sandy Feldbacher, die bisher in der Redaktion arbeitet. Gemeinsam nehmen die beiden am Konferenztisch Platz. Heute sind es ausnahmsweise sie, die interviewt werden. Es geht um journalistischen Aktivismus, die Heftproduktion mit einer kleinen Redaktion und  natürlich um die zahlreichen Verkäuferinnen und Verkäufer.

Interview: Leon Heyde und Maika Schmitt (kreuzer)

kreuzer: Könnt ihr euch erinnern, wann ihr eure erste Straßenzeitung gekauft habt?
Björn Wilda: Das war in den Neunzigern bei Elke Jäpelt, die heute noch als Verkäuferin für uns tätig ist (s. S. 11). Sie stand immer in dem ehemaligen Fußgängertunnel am Wilhelm-Leuschner-Platz. Da habe ich aus Neugier mal eine Straßenzeitung gekauft.
Sandy Feldbacher: Meine Mutter hat letztens ein Bild von mir gefunden, wie ich als Sechzehnjährige die KiPPE lese, das war also 1996. [...]