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Influencer – ein Kanal, gestrickt um die eigene Person

Nadja Enke ist Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin und hat an der Universität Leipzig ein Forschungsprojekt zu Influencer-Kommunikation geleitet. Mittlerweile arbeitet sie im Gesundheitsbereich und ist auch beratend tätig. Der KiPPE gibt sie einen Überblick über die Welt der relativ neuen Akteur/innen in den sozialen Medien, ihre Kompetenzen, Strategien und welche Chancen und Risiken sie vor allem für jüngeren Zielgruppen mit sich bringen.

Text: Sandy Feldbacher

Über Influencer gibt es viele Vorurteile und Mythen, Nadja Enke erklärt, was sie wirklich machen. Das Besondere sei, dass sie verschiedene mediale Rollen neu kombinieren: Sie produzierten und verbreiteten Inhalte auf mal informierende, mal unterhaltende Weise, würden aber auch in unterschiedlichen Ausprägungen als Werbeplatz für Unternehmen auftreten. Außerdem bauten sie eine öffentliche Person auf, die mal näher, mal weniger nah an ihrer realen Persönlichkeit ist, und interagierten mit ihren Fans und Followern. Dadurch bauten sie eine nahezu soziale Beziehung zu ihrem Publikum auf, wodurch ihre Inhalte sowie Empfehlungen von diesem häufig als glaubwürdig, vertrauensvoll und authentisch wahrgenommen würden. Nadja Enke betont: „Das Neue daran ist, sich als Person in den Mittelpunkt zu stellen. Das unterscheidet Influencer von klassischen Medienorganisationen, die zwar auch Moderator/innen haben, aber nicht ihr gesamtes Geschäftsmodell auf eine Persönlichkeit zuschneiden. Influencen hängt außerdem davon ab, inwieweit Kompetenzen kombiniert, für Dritte angeboten und somit werbewirksam verstärkt werden: Content-Produktion, Distribution, Interaktion und die öffentliche Person – die Kombination aus diesen vier Feldern zeichnet Influencer besonders aus.“ [...]