Offene Räume schaffen
Jahr Zwei der Leipziger Buchmesse nach der coronabedingten Zwangspause. Das vorige Jahr im April wirkte wie ein Befreiungsschlag und zog Aussteller und Publikum an. Das hohe Niveau soll bleiben, der Veranstalter geht von rund 2 100 Ausstellern aus. Und es stellen sich viele Fragen. Wie lässt sich mit den rasenden Veränderungen in der Welt Schritt halten, wie kann man positiv Einfluss nehmen? Welche unterschiedlichen Perspektiven eröffnen sich, wo lauern Hoffnungsschimmer und warten imaginäre Zufluchtsorte? Antworten liefern will die Leipziger Buchmesse und das Lesefest „Leipzig liest” vom 21. bis 24. März 2024. Im Verbund mit der Manga-Comic-Con, die ihr zehnjähriges Bestehen feiert.
Zusammenstellung/Bearbeitung: Björn Wilda & Foto: Jens Schlüter
Themen der Zeit
Eine Veränderung hatte es bei der Führung der Leipziger Buchmesse selbst schon gegeben: Nachdem er mehr als 30 Jahre lang das Gesicht dieser Messe war, gab Oliver Zille aus persönlichen Gründen seine Aufgaben als Direktor der Leipziger Buchmesse Ende 2023 ab. Was viele bedauerten. Ihm folgte Anfang Januar 2024 Astrid Böhmisch.
Die Fragen unserer Zeit haben es in sich: Klimakrise, Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, das Erstarken autoritärer Kräfte in ganz Europa, soziale Spannungen und Inflation. In einer Zeit multipler Krisen und damit verbundener Polarisierung steht die Gesellschaft an vielen Stellen vor einer Zerreißprobe. Umso wichtiger ist es deshalb, Räume zu schaffen, in denen auf der Basis demokratischer Werte offen miteinander diskutiert und gestritten werden kann. Das Forum Offene Gesellschaft, das diesen Themen 2023 erstmals einen eigenen Bereich auf der Messe widmete, wird sich erneut mit den schwierigen Themen unserer Zeit beschäftigen. Genauso wird dies ohne Zweifel auf Europas größtem Lesefest mit zur Sprache kommen. Mit „Leipzig liest” finden an Hunderten Leseorten in der ganzen Stadt wieder über 2 000 Veranstaltungen für Literaturliebhaber und das Fachpublikum statt, auf denen Neuerscheinungen und Themen aus aller Welt Gehör finden sollen. [...]