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„Global denken, lokal handeln“ und das: Zusammen. Nachhaltig. In Stötteritz.

Interview mit Katrin Kühne und Anja Piske von „Tausch dich aus“

An einem Sonntagmorgen Ende September bekam ich von einer Freundin die Einladung zu einem Stötteritzer Frühstück. Obwohl ich nicht genau wusste, worum es dabei ging, war meine Neugier geweckt. Dort angekommen begeisterte mich ein buntes Treiben in entspannter „Bullerbü-Atmosphäre“. Kinder bemalten die Straße mit Kreide, buddelten im Sand und spielten mit Luftballons. An einem großen Holztisch standen alle möglichen Frühstücks-Utensilien. Ringsherum saßen ganz unterschiedliche Personen aus der Umgebung und Nachbarschaft. Manche Gesichter hatte ich schon mal gesehen, andere waren mir vollkommen fremd. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und willkommen. Meine Tochter sah das ähnlich und begann sofort zu spielen. Ich holte mir einen Kaffee und wollte mehr wissen: Wer hat das organisiert? Was steckt dahinter? Also nahm ich Kontakt zu den Initiatorinnen auf und erfuhr von „Tausch dich aus“. Bist du auch neugierig geworden? Im Interview erfährst du, wie Katrin und Anja auf die Idee gekommen sind, welches Konzept sie verfolgen und warum.

Interview: Sabina Schwarzenberg & Foto: „Tausch dich aus“

KiPPE: Bitte stellt euch und eure Tätigkeit mit eigenen Worten vor: Wer seid ihr und was macht ihr?
Katrin Kühne und Anja Piske: Wir sind eine rein ehrenamtlich getragene Nachbarschaftsinitiative aus Stötteritz, in der sich aktuell sieben Erwachsene fest engagieren. Unsere Kinder sind immer mit dabei, so dass zu unserer bunten Truppe sowohl Kindern, Berufstätige verschiedenen Alters als auch Rentner gehören. Wir organisieren in Stötteritz unter anderem regelmäßig Verschenke-Märkte und Nachbarschaftsfrühstücke. Außerdem haben wir fünf Tauschkästen gebaut und hier im Viertel aufgestellt.

Seit wann gibt es eure Initiative und wie ist sie entstanden? Was war der ausschlagende Punkt?
Wir haben uns während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 aus unserem Freundeskreis heraus gegründet. Nach den vielen Monaten der gefühlten Isolation und des Zurückgeworfen-Seins auf unser Leben in Leipzig, wollten wir uns in unserer Nachbarschaft engagieren und mit Menschen vernetzen, denen ein gutes Miteinander hier vor Ort ebenfalls wichtig ist. Das Motto „Global denken, lokal handeln“ hatten wir uns vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der Klimakrise zu eigen gemacht und wollten bzw. wollen in diesem Sinne handeln. [...]