Deutschland hat vier Millionenstädte – schön verteilt in jede Himmelsrichtung: Hamburg im Norden, Berlin im Osten, München im Süden und Köln im Westen. Das sind die oberen Platzhalter, an die keine andere bundesdeutsche Großstadt herankommt. Nur Frankfurt am Main mit rund 765 000 Einwohnern ist noch am nächsten dran. Und Leipzig? Die Statistik weiß es genau – auch zu anderen Themen.
Text & Foto: Björn Wilda
Die Messestadt zählte Ende 2022 exakt 624 689 Einwohner (fast 14 900 mehr als 2021) – landete auf Platz 7, ging damit auf Tuchfühlung zu Düsseldorf und ließ Stuttgart und Dortmund hinter sich. Alles nachzulesen im neuen Statistischen Jahrbuch 2022 der Stadt Leipzig. Ein Zahlenbrocken, 274 Seiten schwer, der viele wichtige und scheinbar nebensächliche Dinge offenbart. Dass Leipzig es aus dem Mittelfeld weit nach oben schaffte (Anfang der 1990er Jahre hatten weniger als 500 000 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Leipzig), kann auf diese wesentlichen Ursachen zurückgeführt werden: Eingemeindungen kurz vor der Jahrtausendwende, wirtschaftlicher Aufstieg und damit verbunden mehr Geburten und Zuzüge aus anderen Bundesländern sowie Zuwanderung von Flüchtlingen bzw. Migranten.
Mehr Einwohner heißt auch mehr Kinder und Jugendliche. Womit Leipzig etwas jünger geworden ist: Das Durchschnittsalter lag im vorigen Jahr bei 42,1 Jahren. 2019, also noch vor Corona – lag dieser Wert bei 42,4 Jahren. Das wirkt sich auch auf Kitas und Schulen in der Stadt aus, hier hat die Anzahl der Kinder zugenommen: In den Kindertagesstätten wurden 49 353 Mädchen und Jungen betreut, wobei neun neue Einrichtungen übergeben werden konnten. 56 401 Kinder und Jugendliche besuchten 2021 eine allgemeinbildende Schule, ebenfalls mehr als im Vorjahr. Neu hinzu kamen eine Oberschule und ein Gymnasium.
Entgegen aller Befürchtungen „ist Leipzig wirtschaftlich recht gut mit der Pandemie fertig geworden“, heißt es seitens der Stadt Leipzig, als sie das aktuelle Statistische Jahrbuch vorstellte. Demnach sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Pandemiejahr 2021 um weitere 5 500 Personen angestiegen, die Arbeitslosenquote sank auf 6,1 Prozent und damit auf Vorpandemieniveau ab. Die Zahl der Unternehmen und Handwerksbetriebe sei stabil. Was die Stadt wohl besonders erfreuen wird: Die Steuereinnahmen kletterten auf einen neuen Rekordwert von 747 Millionen Euro an. [...]