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Wissen, wo der Schuh drückt

Martin Maciejewski leitet seit 2021 die Geschäfte des Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e.V., wo er in jungen Jahren schon seinen Zivildienst leistete. Nachdem ihn sein beruflicher Werdegang in den Süden und Norden Deutschlands geführt hatte, schloss sich so der Kreis für den Ur-Leipziger. Seine Entscheidung hätten auch die Grundwerte des sozialen Unternehmens beeinflusst: Frieden, Humanismus, Demokratie, Solidarität und Vielfalt. Im KiPPE-Interview ging es um sein Ankommen bei der Volkssolidarität, die Herausforderungen Corona und Impfplicht im Gesundheitsbereich, das Bild der Pflege in der Öffentlichkeit, wie auch sozialpolitische Forderungen des Verbandes.

Interview: Sandy Feldbacher & Foto: Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e.V.

KiPPE: Sie sind seit Sommer neuer Geschäftsführer der Volkssolidarität Leipzig – wie haben Sie das erste halbe Jahr erlebt?
Martin Maciejewski: Ein neuer Job ist natürlich immer spannend, gerade wenn er mit einem Ortswechsel verbunden ist. In meinem Fall war auch Aufregung dabei, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei mir, man muss sich erst einmal kennenlernen und einen Überblick über Menschen, Strukturen und Abläufe verschaffen, viele Gespräche führen. Das war sehr interessant und intensiv – wir hatten in den ersten Wochen und Monaten bewusst viele Termine in den über 30 Einrichtungen unseres Unternehmens gesetzt.
Und auch mit vielen externen Partnern aus der sächsischen Volkssolidarität, Verbänden, anderen sozialen Trägern, Unternehmen, Gesellschaften und Politik haben wir uns getroffen und Gespräche geführt. Das Potpourri war ganz breit und ich habe mich gefreut, dass ich überall sehr schnell und gut ankommen durfte.

Eine der größten Herausforderungen Ihres Verbandes ist sicher nach wie vor die Corona-Pandemie, die insbesondere soziale Einrichtungen seit dem Herbst wieder vor große Herausforderungen stellt. Was sind die größten Probleme und wie gehen Sie und Ihre Mitarbeitenden damit um?
Die Pandemie hat entscheidende Auswirkungen auf den Arbeitsalltag, der tagtäglich von dem Thema Corona bestimmt wird. Deshalb kommen viele Mitarbeiter und Einrichtungen regelmäßig an die Belastungsgrenzen. Wir schaffen es nur, indem wir als Team sowohl in der Geschäftsstelle als auch mit den Leitungen vor Ort zusammenarbeiten und viel kommunizieren, um Lösungen zu finden. Auch Durchhaltevermögen und Disziplin sind wichtig. Deshalb muss man das Thema immer wieder hervorholen und dafür sensibilisieren, weil wir in den Bereichen Pflege und Pädagogik eine Schutzauftrag haben sowohl für die Kinder als auch für die Senioren.
Gleichzeitig schauen wir, wie wir entlasten können. Es ist immer schön zu sehen, wie die Belegschaft auch einrichtungsübergreifend an einem Strang zieht und Hand in Hand arbeitet, auch wenn es an anderer Stelle mal köchelt und die Nerven blank liegen, aber das gehört dazu. [...]