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Nicht nur Angst ist ansteckend, Mut ist es auch!

Interview mit Anemone Kloos, Illustratorin

Anemone Kloos, geboren 1986, studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule Augsburg und arbeitet seit über zehn Jahren als freiberufliche Illustratorin in Leipzig. Ihre Figuren sind frech und ungewöhnlich. Ein Beispiel ist die Biene Millie, eine kleine neugierige und wissbegierige Biene, deren Kennzeichen eine rote Mütze ist (www.bienenabenteuer.de). Anemone liebt Farben, Bücher und Wandel, Ecken und Kanten, seltsames und die Farbe Grün. Die KiPPE sprach mit ihr darüber, woher sie ihre Inspirationen nimmt, wie sie ihren Arbeitsprozess gestaltet und wie es mit der Biene Millie weiter geht. Das Interview ist der Frühlingsauftakt einer vierteiligen Reihe über Leipziger Persönlichkeiten, die 2021 im Jahreszeitenrhythmus erscheint.

Interview: Sabina Schwarzenberg & Foto: privat

KiPPE: Bitte stelle dich kurz vor!
Annemone Kloos: Ich bin Anemone. Ich arbeite als Illustratorin und lebe in Leipzig. Als stille Beobachterin war Zeichnen schon immer mein Ausdruck und mein Medium. Dass Illustrieren ein Beruf ist und irgendwann meiner werden könnte, habe ich aber erst im Studium realisiert. Als ich 2011 nach Leipzig zog, machte ich mich selbständig. Seitdem habe ich das Leben als Illustratorin oft gefeiert, manchmal verflucht, aber nie bereut.

Was hat dich bewogen nach Leipzig umzuziehen?
Leipzig habe ich mir ganz bewusst zum Leben ausgesucht. Als ich vor neun Jahren hierher gezogen bin, habe ich mich sofort willkommen gefühlt. Die Stadt und die Menschen sind sehr offen. Es herrscht ein Gefühl: „Hier ist Platz und alles ist möglich“. Im Sommer spielt sich das Leben draußen ab, in den Parks und an den Seen. Aufgrund der Hochschulen gibt es aber auch eine spannende Kunst-, Kultur- und Musikszene. Die Stadt selbst ist noch jung und unangepasst.

Warum magst du die Farbe Grün?
Grün erinnert mich immer an Frühling und Sommer und damit an Wärme, Sonnenstrahlen und Moos. Ich liebe den Wald und habe das große Glück, direkt neben ihm zu wohnen. Als Kind wollte ich immer diesen einen Moment miterleben, wenn im Frühling plötzlich alle Bäume schlagartig grün werden. Es hat ein paar Jahre gedauert bis ich verstanden habe, dass es ein fließender Übergang ist. [...]