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Die spannendste Zeit in der Biografie eines Menschen

Julia Zejn, Jahrgang 1985, lebt und arbeitet als freiberufliche Illustratorin in Leipzig. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Zeichnen von Comics. Nach diversen Kurzgeschichten erschien 2018 ihr Buch „Drei Wege“. Die KiPPE hat mit Julia über ihre erste große Veröffentlichung und ihr neues Projekt gesprochen.

Interview: Sabina Schwarzenberg & Foto: privat


KiPPE: Bitte stell dich kurz mit deinen eigenen Worten vor.
Julia Zejn: Ich bin Comiczeichnerin und Illustratorin. Meine große Leidenschaft ist es, über das Medium Comic zu erzählen. 2018 erschien meine erste Geschichte, die Grafiknovelle „Drei Wege“. Darin beschreibe ich anhand von drei Frauen, wie unterschiedlich das Aufwachsen zu verschiedenen Zeiten und innerhalb unterschiedlicher Schichten in Deutschland ist. Aktuell arbeite ich an meinem zweiten Buch, welches voraussichtlich im Herbst 2021 erscheinen wird.

Wie bist du dazu gekommen?
Es ist wahrscheinlich die langweiligste Antwort überhaupt. Ich habe schon als Kind gern und viel gezeichnet und Geschichten gelesen. Es hat dann eine Weile gebraucht, bis ich zum Comic kam: Zuerst studierte ich Kommunikationsdesign und habe mich vor allem mit Animationsfilmen beschäftigt. Jedoch merkte ich nach und nach, dass es mir zwar sehr viel Spaß macht, szenisch zu denken, sich jedoch die Lust an Animationsprogrammen in Grenzen hielt. Zudem braucht man auch Sprecher und Musiker, sofern man einen Film mit Dialog und Soundtrack machen möchte. Deswegen widmete ich mich mehr und mehr dem Zeichnen von Geschichten in Bildern. Das war die Grundlage für meine Liebe zum Comic. Ich konnte weiter szenisch arbeiten, ohne mich mit den Programmen auseinandersetzen zu müssen.

Wann und wie hast du damit angefangen?
Ich hatte während und nach dem Studium immer den Drang, eigene Geschichten zu erzählen und nicht nur Auftragsarbeiten zu machen. Nach einem gescheiterten Kurzfilmprojekt nahm ich mir vor, eine eigene Grafiknovelle zu zeichnen und zu schreiben. Zu der Zeit arbeitete ich an mehreren Kurzcomics, nahm an Workshops teil und merkte nach und nach, wie sehr ich es mag, über das Medium zu erzählen. [...]