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Entlang der Weißen Elster in der Stadt

Obwohl es keinen großen Fluss gibt, der das Stadtbild prägt, ist Leipzig eine Wasserstadt. Das Leipziger Flusssystem ist weit verzweigt und lädt zum Erkunden ein. Der größte der natürlichen Flüsse in Leipzig ist die Weiße Elster. Mit ihren insgesamt 257 km Länge entspringt sie im tschechischen Elstergebirge, wo sie auf den Namen „Bélý Halštrov“ getauft wurde. Ihr deutscher Name wurde jedoch nicht von einem Vogel abgeleitet, sondern stammt aus dem Indogermanischen: „alstrawa“ bedeutet „die Eilende“. Den Beinamen „weiße“ erhielt sie zur Unterscheidung von der „Schwarzen Elster“. In Halle fließt die Weiße Elster schließlich in die Saale. Großer Beliebtheit erfreut sie sich im Frühling und Sommer bei Hobby-Paddlern und Kanufahrern. Doch auch zu Fuß gibt es entlang der Weißen Elster allerhand Leipziger Sehenswürdigkeiten und verborgene Ecken zu entdecken. Die KiPPE-Redaktion hat ein paar attraktive Stationen zusammengetragen.

Text: B. Wilda, A. Krasa, S. Feldbacher & Foto: B. Wilda


Treffpunkt Richard-Wagner-Hain
Der Richard-Wagner-Hain erstreckt sich beiderseits des Elsterbeckens zwischen der Jahnallee bzw. der Zeppelinbrücke und dem Elsterwehr. Die Parkanlage sollte ein Anfang der 1930er Jahre geplantes und beauftragtes Denkmal für den in Leipzig geborenen Komponisten einfassen, für das Adolf Hitler nach der Machtergreifung persönlich den Grundstein legte. 1945 verzichtete die Stadt Leipzig auf das ideologisch belastete Denkmal, in den 1950er Jahren wurde das Fundament entfernt, die streng geometrisch, terrassenartige Parkanlage von Landschaftsarchitekt Gustav Allinger blieb.

Seit vielen Jahren findet dort alljährlich der Leipziger Hörspielsommer statt. Hier gibt es für mehrere Tage ein buntes Open-Air-Hörspielprogramm für Jung und Alt auf die Ohren. Auch in diesem Jahr ist das Festival vom 4. bis 12. Juli 2020 fest geplant. Ob es unter den aktuellen Corona-Umständen wie gewohnt auf dem Richard-Wagner-Hain oder alternativ im Netz per Livestream sein Publikum erreichen wird, ist allerdings noch unklar.

Fest mit den kulinarischen Genüssen des Hörspielsommers, aber auch der gesamten warmen Jahreszeit verbunden, ist das Sommercafé ZierlichManierlich im Richard-Wagner-Hain, das von April bis Ende Oktober geöffnet hat. Die Mission des kleinen Bauwagen-Lokals mit Endlos-Freisitz lautet „rumliegen und glücklich sein“. Wer kann da widerstehen? Vor allem, wenn es dazu lecker Eis, Kaffee, Kuchen, Quiche, Paninis und vieles mehr aus Bio-Zutaten und nachhaltiger Arbeitsweise gibt? Dazu kann man auch kalte Getränke genießen und Zeitschriften lesen. Herrlich! [...]