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Kurze Wege zum Lesen

Herkunft und Zugehörigkeit

Ob die diesjährige Leipziger Buchmesse (12. bis 15. März) an den vier Tagen über 300 000 Besucher anziehen kann, wird sich noch zeigen. Im vorigen Jahr kamen 286 000 Besucher, im Jahr zuvor waren es 271 000. Jedenfalls wird es neben Bewährtem wie „Leipzig liest“ oder das Forum „Die Unabhängigen“ wieder einige Neuheiten geben, die sicher ihr Publikum finden. Mehr als 2 600 Aussteller werden erwartet.

Zusammenstellung: Björn Wilda & Foto: Tom Schulze


Wir leben in Zeiten großer und zum Teil heftiger Wandlungen. Das spiegelt sich auch in der Buch- und Medienbranche wider. „Der Kampf um die Aufmerksamkeit der Leser wird im Zeitalter der Streamingdienste und Social-Media-Kanäle immer heftiger geführt“, sagt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. „Damit die Entscheidung der einzelnen Nutzer häufiger pro Buch ausfällt, sollte der Weg zum Buch, zum Lesen, zur Vielfalt der Literatur so kurz wie möglich gestaltet werden“, so Zille weiter. Deshalb könnten Besucher der Buchmesse an den Ständen während der gesamten Messelaufzeit Bücher direkt erwerben. Zusätzlich sorgen drei erstmals von Hugendubel betriebene Buchhandlungen für frischen Lesestoff.

Traditionell liegt der Schwerpunkt der Leipziger Buchmesse auf den Literaturen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Daraus ist inzwischen ein großes Netzwerk für Verlage, Autoren und Übersetzer aus diesen Regionen entstanden. Ein besonderer Reiz für alle internationalen Aussteller ist dabei der effiziente Mix aus Kulturarbeit, Imagepflege und Business – nicht zuletzt, weil Deutschland als größter Übersetzungsmarkt gilt.

Die Vielstimmigkeit der aktuellen Literatur zeigt sich auf der Buchmesse mit Regionen wie dem Baltikum, den nordischen Ländern, Israel und Korea. Hier entsteht ein Austausch weit über die EUGrenzen hinweg. Da wird die Welt hautnah. Es ist auch als eine Antwort zu verstehen auf den derzeit sich ausbreitenden neuen Nationalismus, auf Abschottungen und Fremdenhass. [...]