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Was Gutes für die Seele

Kultur gehört zum Leben wie Essen und Trinken. Sie bringt Menschen zusammen, verzaubert, regt an (oder auf), begeistert, inspiriert. Deshalb sollte Kultur für jeden zugänglich sein. Doch es gibt genug Menschen, die dafür nicht das nötige Kleingeld besitzen, aber nur zu gerne partizipieren wollen an Leipzigs mehr als reichlich kulturellen und sportlichen Angeboten. KulturLeben Leipzig & Region hilft Betroffenen, die es sich nicht leisten können, indem es unverkaufte Tickets kostenlos vermittelt. Die Resonanz ist groß, die Kapazität bei KulturLeben knapp.

Text & Foto: Björn Wilda


Arm bzw. bedürftig zu sein, grenzt betroffene Menschen von vielem aus. So stehen sie auf einem Abstellgleis, an dem Züge vorbeirauschen und von denen nur noch die Rücklichter zu sehen sind. Kaum eine Chance, dass ein Zug mal hält, wo noch Platz ist, um jene Menschen mitzunehmen an einen Ort, wo sie sonst nie hinkämen. Aber so gerne mal dort wären. Um was zu erleben, um mit anderen Menschen zusammenkommen.
Zum Beispiel endlich mal wieder ins Kino gehen, ein Konzert besuchen, ein spannendes Theaterstück sehen oder seinen Lieblingsverein bei Fußball oder Handball anfeuern. Vieles wäre möglich. Weg vom Abstellgleis.

Seit nunmehr sechs Jahren kümmert sich KulturLeben Leipzig & Region mit seinen rund 25 Ehrenamtlichen darum, von Kulturpaten angebotene unverkaufte Tickets an Interessierte zu vermitteln, kostenlos versteht sich. Kulturpaten, das reicht von G bis C – von Gewandhaus bis Chemie Leipzig. „Derzeit haben wir etwa 1 000 Interessenten und noch einmal 500 mit Kindern registrierte Personen, die unsere Vermittlungen nutzen, um Veranstaltungen besuchen zu können“, berichtet Nora Hartenstein von KulturLeben. Gewissermaßen als Eintritt für die Angebote gelte der Leipzig Pass. Dabei besteht die Möglichkeit, zwei Tickets zu erhalten, man kann also noch jemanden mit einladen, ein Kind oder eine Begleitperson, die nicht bedürftig sein muss. Zu zweit etwas zu erleben ist ja auch besser.

KulturLeben hat sich zum Ziel gesetzt, genau das zu ermöglichen. „Unterstützt werden wir dabei von fast allen Kultureinrichtungen in Leipzig und Umgebung“, so Nora Hartensteins Mitstreiter Traugott Steinhoff. „Wir haben bekannte Veranstalter wie das Gewandhaus, das Schauspielhaus oder das Werk II. Diese Einrichtungen überlassen uns Tickets, von denen sie aus Erfahrung wissen, dass sie unverkauft bleiben werden. Wir wiederum vermitteln sie telefonisch an unsere registrierten Gäste.“ [...]