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Mit Affenzahn im Drachenboot

Leipzig ist Wassersport-Stadt. Auf den Flüssen, Floßgräben und Kanälen sowie auf den Seen im Süden tummeln sich zu jeder Saison unternehmungslustige Kanuten, Ruderer, Paddler bzw. Segler. Von Jung bis Alt, entweder solo, paarweise oder im Klub. Nun naht das diesjährige Saisonende, und die KiPPE hatte die Gelegenheit, mit einem 20-köpfigen Team plus Steuermann auf einem Drachenboot der SG LVB Kanu mit an Bord unterwegs zu sein. Und diese Fahrt sollte selbst für die Mannschaft noch eine Überraschung bereithalten.

Text & Foto: Björn Wilda


Dieser Spätsommertag mitten in der Woche meint es gut. Keine Hitze, keine Kälte, geradezu ideal für Wassersport. Mal Sonne, mal etwas Wolken. Die Luft ist feucht. Am Leipziger Eck, dort wo Elsterflutbett und Pleiße sich begegnen und mit dem „Roten Ross“ eine künstlerische Landmarke gesetzt wurde, herrscht Hochbetrieb am und auf dem Wasser. Kanadier und Kajaks, die – genau genommen – zu den Kanus gehören, setzen zu Kurzspurts an, Kinder in Schwimmwesten üben sich in Wettkämpfen, angetrieben von ihren Trainern, die den Kleinen im Motorboot folgen. Freizeitpaddler dümpeln vor sich hin, Ausflugsgruppen in Langbooten lassen es lautstark angehen. Weitere Boote werden zu Wasser gelassen.

Hier, unterhalb des Schleußiger Wegs, hat die SG LVB Kanu mit ihren insgesamt 350 Mitgliedern ihren Stützpunkt. Davon gehören 50 Leute zur Abteilung Drachenboot, und mit 21 von ihnen werde ich es an diesem Nachmittag nicht nur an Land zu tun bekommen. Zunächst mit Steffi Schneider. Bevor es an Bord geht, bleibt Zeit, am Ufer Platz zu nehmen, das Treiben zu beobachten. Steffi ist seit September 2016 beim „Dragons Club Leipzig“ dabei, erst sechs Monate zuvor wurde dieser hier aus der Taufe gehoben.
„Ja, sowas gab‘s vorher noch nicht in Leipzig“, erzählt Steffi, „inzwischen haben wir drei Langboote und schon mehrere Wettkämpfe außerhalb Leipzigs hinter uns.“ Jener, der den Stein ins Rollen brachte, ist Bastian Mörstedt, der sich wenig später mit weiteren „Dragons“ hinzugesellt. Der kräftig Gebaute ist seit knapp zehn Jahren in der Drachenboot-Szene aktiv, hat sich andernorts vieles abgekuckt, dann hier in Leipzig zunächst mit einigen Bekannten erste Schnuppertage gemacht. Bis daraus der Dragons Club entstand. Bastian: „Ich find‘s total cool, mit so einem tollen Team in so einem Boot unterwegs zu sein.“ Als Haupttrainer macht er diesen Job ehrenamtlich. Im „richtigen“ Beruf ist Bastian Projektleiter und Leiter Partnermanagement bei einer Leipziger GmbH. [...]