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Buchmesse - Immer auf der Höhe

Buchmesse = Denkraum

Mit der diesjährigen Leipziger Buchmesse präsentieren rund 2 100 Verlage in etwa 3 200 Veranstaltungen ihre Frühjahrsprogramme vor rund 260 000 Besuchern. Literaturfans erleben beim Lesefest „Leipzig liest“ mehr als 3 000 Mitwirkende an über 350 Orten in der Stadt hautnah. Diese Begegnungen mit dem Publikum inspirieren Autoren, Übersetzer und Verleger für ihre Buchprojekte von morgen. Schwerpunktland ist diesmal Litauen.

Text: Leipziger Messe GmbH/B. Wilda


Zur Buchmesse und dem Festival „Leipzig liest“ sind Lesungen und Gespräche, Debatten über aktuelle politische Fragen, Foto- und Filmpräsentationen sowie die Einbindung zeitgenössischer Künstler geplant, zudem ein Musik-Programm mit einer „Orgel-Safari“ des Komponisten Arturas Bumšteinas. Auch Veranstaltungen zum 100-jährigen Geburtstag von Johannes Bobrowski („Levins Mühle“, „Litauische Claviere“) stehen auf dem Programm. Die osteuropäische Landschaft, die Sprachen und Mythen der baltischen Kulturen, insbesondere Litauens, waren zentrale Themen des deutschen Lyrikers und Erzählers. Weil gerade vom Baltikum die Rede war: Zur Buchmesse möchte sich Litauen als diesjähriges Schwerpunktland in Leipzig mit Blick auf sein 100-jähriges Jubiläum (1918 wurde der litauische Staat gegründet) und als integrativer Bestandteil Europas präsentieren. Wenn das dahingehend kein zusätzlicher Fingerzeig ist: 1989 hatten französische Geographen berechnet, dass im Dorf Purnuškės nördlich der Hauptstadt Vilnius der Mittelpunkt Europas liegt. Das kleine Land mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern sieht in seiner Literatur ein identitätsstiftendes Element, wobei sie eine Spaltung aufweist in eine moderne, proeuropäische und in eine abgrenzende, der nationalen Tradition verpflichtenden Richtung.

Brennpunkt und Salongespräche
Aktuelle politische Debatten, in denen natürlich auch der Machtwechsel in den USA und seine Folgen für den Rest der Welt Thema sein wird, stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Im Brennpunkt“. In dieser Reihe diskutieren Autorinnen und Autoren aktuelle Themen aus der europäischen Lebenswirklichkeit aus direkter persönlicher Kenntnis und Betroffenheit.

Im vorigen Jahr beschäftigte sich „Im Brennpunkt“ mit dem andauernden Konflikt um die Ukraine und die Situation in Frankreich nach den Anschlägen im Januar und November 2015. Zum ersten Mal thematisiert werden nun Europas neue Nationalismen. Außerdem findet die zweite Auflage des Programmschwerpunkts „Europa21 – Denkraum für die Gesellschaft von morgen“ der Robert Bosch Stiftung und der Leipziger Buchmesse statt. Das Herzstück von Europa21 bildet der Salon E-U-R-O-P-A mit sechs Salongesprächen an vier Messetagen im Café Europa (Halle 4, E401). Traditionell kamen im Salon Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen, verschiedener Stände sowie Dichter, Naturforscher, Politiker, Gesellschaftsgrößen und Aristokraten auf einer Ebene zusammen. Angelehnt an diese ursprüngliche Tradition des Salons, soll hier in anregender Atmosphäre ein freier Ideenaustausch stattfinden. [...]