Urban Explorers - Junge, fotografiebegeisterte Leute zeigen verlassene Orte
„Hinterlasse nichts außer Fußabdrücke, nimm nichts mit außer Fotos.“
Diesen Ausspruch findet man in letzter Zeit immer häufiger im Internet. Eine junge wachsende Bewegung von Fotografen nutzt ihn, um zu beschreiben, wie sie mit den Orten umgehen, die sie ablichten. Es geht ihnen darum, längst vergessene Orte darzustellen und ihre einzigartige Schönheit zu zeigen. Dabei sollen diese Orte erhalten bleiben und auf keinen Fall zerstört werden. Deshalb gehen so genannte Urban Explorers, Urbex oder Urbexer (städtische Erkunder) nur in Gebäude, die bereits zugänglich sind und würden nie Scheiben einwerfen oder Türen aufbrechen, um Zugang zu erhalten. Es geht ihnen aber nicht nur um die Schönheit dieser Plätze, auch die Erkundung und Dokumentation von Gebäuden, Industrieanlagen und ähnlicher Architektur spielt eine große Rolle. Somit sind sie nicht nur Künstler, sondern auch Bewahrer. Sie zeigen uns, was einst war und wie der allgegenwärtige Zerfall es auflöst. In diesem Prozess blicken sie noch einmal zurück, um ein letztes Bild zu machen, auf das wir nicht vergessen, was einst war.
So kann man inzwischen viele Fotos von Urban Explorers unter der Rubrik Lost Places (vergessene Orte) finden. Dabei ist es aber gar nicht immer so einfach, schöne Bilder zu machen, denn obwohl man auch Genehmigungen für manche Orte bekommen kann, ist es oft nicht möglich einen Ansprechpartner zu finden, und läuft Gefahr, wegen Hausfriedensbruch eine Anzeige zu bekommen, wenn man dann doch ein Gebäude ohne Genehmigung betritt.
Dabei müssten Hausbesitzer keine Angst vor diesen Gästen haben, denn sie sind nicht gekommen, um Kupfer zu stehlen, zu randalieren oder ein neues Heim zu finden, diese Gäste wollen alles so lassen wie es ist und nichts weiter mitnehmen als ein Bild. Um einen noch besseren Einblick zu bieten, was diese Fotografen antreibt, habe ich ihnen Fragen gestellt und möchte sie selbst zu Wort kommen lassen.
Interview mit:
#Urbex_ThueVaria: Eine kleine Gruppe von kreativen jungen Leuten, die ihre gemeinsame Leidenschaft für Lost Places entdeckt haben und diese unter ihrem Hashtag (#) auf Instagram mit der Allgemeinheit teilen.
#kikipapa:
Zwei von der Fotografie begeisterte junge Frauen, die Fotokunst mit vergessenen Orten und vergangenen Zeiten verbinden. Die Ergebnisse ihrer Ausflüge und Erlebnisse teilen sie unter dem oben genannten Hashtag (#) auf Instagram.
KiPPE: Warum fotografiert ihr bevorzugt Lost Places?
#Urbex_ThueVaria: Kurz und knapp: Um sie für die Nachwelt zu erhalten. Viele einst wunderschöne Plätze gehen über kurz oder lang verloren. Oft um Platz für Neues zu schaffen.
#kikipapa: Wir interessieren uns sehr für Fotografie. Lost Places geben den Aufnahmen einen besonderen Charakter und bilden einen außergewöhnlichen Kontrast zum Fotomodel.
Was macht den Reiz für euch aus, Bilder von diesen verlassenen Plätzen zu machen?
#Urbex_ThueVaria: Es ist einfach wahnsinnig spannend, was es zu entdecken gibt. Hinter jeder Ecke kann das perfekte Motiv liegen und manches ist wirklich noch unberührt und einfach schön.
#kikipapa: Es ist teilweise der Reiz des Verbotenen, zurückgelassene Dinge aus längst vergangenen Zeiten zu entdecken. Die Sinne werden an solchen Orten geschärft und man nimmt Details viel intensiver wahr. [...]