logo2016

Hommage an das Kino

Leben ohne flimmernde Bilder wäre unvorstellbar

Leinwandphantasien oder historisch verbürgte Romanverfilmungen, die uns Zuschauer mit spielerischer Selbstverständlichkeit und scheinbarer Spontanität in den Bann ziehen, sind das Ergebnis akribischer Vorbereitung, langjähriger Erfahrung und aufwändiger Technik. Kino ist Faszination, Traum und Vergnügen.

Wir werden älter mit dem Kino, so wie der kleine Junge in „Last Action Hero“, der sich plötzlich auf der anderen Seite der Leinwand wiederfindet, der keinen Schwarzenegger-Film sieht, sondern ihn erlebt. Oder wenn vor mittlerweile 73 Jahren im unsterblichen Klassiker „Casablanca“ (1942) Rick und Ilsa auf dem nächtlichen Flughafen für immer auseinandergehen, mit einer Noblesse, die eben nur im Kino existiert, dann nehmen wir uns alle vor, bessere Menschen zu werden.

Am 28. Dezember 2015 ist es 120 Jahre her, dass die Brüder Lumière erstmalig einen Film in einem Café in Paris kommerziell gezeigt haben. Auch wenn die Brüder das Filmtheater nicht erfunden haben, so hatte ihre Vorführung am 28.12.1895 aber definitiv den größten Einfluss auf die Kinogeschichte.
120 Jahre Kino, also 120 Jahre Spannung, Drama, Humor und Popcorn. Im Kino wurde gelacht und geweint, es entstanden Beziehungen und Freundschaften.

Die Brüder Lumière sind die Urheber des Cinematographen, eines kleinen Kastens, als Aufnahme-, Projektions- und Kopiergerät. Drei Sachen in einem – eine Weltneuheit. Die Brüder Lumière waren nicht nur erfindungsreich, sondern auch meisterhafte Werbestrategen. Um ihr neuartiges Verfahren bekannt zu machen, schickten sie allen wichtigen Kunstfotografen in Europa und Amerika ein Probepäckchen mit beschichteten Glasplatten – mit der Bitte, diese auszuprobieren.

Dies soll in erster Linie die Geschichte des Kinos sein. Was wäre unser Leben ohne Bilder? Was wären die Bilder unserer Zeit ohne den Film? Ob Massenunterhaltung, Kunstwerk oder Dokument: Kein anderes Medium hat das 20. Jahrhundert so geprägt, so umfassend und authentisch festgehalten wie der Film, wie das Kino.

Niemand wird gezwungen, ins Kino zu gehen. Also müssen die Verleiher uns überzeugen, dass es sich lohnt: Stars prangen auf Plakatwänden und in Schlagzeilen, erobern Spielzeugregale und Textilien, nicht selten pilgern Fans scharenweise zu den Drehorten und fördern so den Wirtschaftsfaktor Tourismus. [...]