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20 Jahre KiPPE

Grau in Grau war einmal - Wie sich die Leipziger Straßenzeitung entwickelt hat

Ein schick saniertes Gründerzeithaus in der Brockhausstraße. Im Erdgeschoss des Wohnhauses drei Büroräume, Wintergarten. Hier fand meine erste Begegnung mit der KiPPE statt. Als Redakteur in ABM-Tätigkeit. Das war 2002. Mir gegenüber im Redaktionsraum saß Projektleiter Franz Hentschel, der jeden Tag pendelte zwischen Eilenburg und Leipzig und neben der Akquise auch noch das Layout selbst bewerkstelligte und die jeweils neuen Ausgaben ebenfalls auf eigene Faust von der Druckerei abholte. Das gehört heute der Vergangenheit an.

Vieles hat sich verändert
Auf der anderen Seite des Flurs lag das Büro von Holger Herzog, dem Geschäftsführer des SZL Suchtzentrums. Gerade mal anderthalb Jahre war das SZL der neue Herausgeber der Leipziger Straßenzeitung, die ihr zweites Domizil damals in Schleußig hatte. Zuvor stand die KiPPE selbst auf der Kippe, drohte ihr Absturz. Der Verein Hilfe für Wohnungslose e.V., der bislang die KiPPE herausgab und unter der Projektleitung von Matthias Seydewitz stand, war in Insolvenz gegangen. Dann der Lichtblick. In der Dezemberausgabe 2000 war im Editorial zu lesen: „Mit der vorliegenden Ausgabe erfüllen wir den einzigen Wunsch, den die Wunschzettel enthielten: Das weitere Erscheinen der Kippe. Ja, wir haben uns entschlossen, die Kippe weiter herauszugeben. Nicht nur zu Weihnachten, sondern auch im Jahr eins des neuen Jahrtausends. Noch sind viele Fragen, die die Kippe betreffen, offen, eins allerdings ist sicher, Sie werden auch im nächsten Jahr die Kippe in der Stadt kaufen können.“ Geschrieben und unterzeichnet von Holger Herzog.
Nun, aus dem nächsten Jahr wurde noch ein weiteres, dann noch eins usw. Verändert hat sich trotzdem so manches. Nach Alfred-Kästner-Straße und Brockhausstraße folgte mit der Pfaffendorfer Straße ein weiterer Umzug, bis dann die Plautstraße in Lindenau seit 2010 das nunmehrige Domizil der Straßenzeitung ist. Der langjährige Partner Messedruck ist seit 2013 nicht mehr dabei, weil in jenem Jahr leider das Aus für das Unternehmen kam. Wir brauchten dringend einen neuen Partner, und mit Löhnert Druck aus Markranstädt konnten wir ein neues Unternehmen aus der Region ins Boot holen.

Ebenso hatte sich das Layout im Laufe der Zeit verändert. Zunächst Grau in Grau, dann mehrfarbige Titelseiten bis hin zum langgehegten (erfüllten) Wunsch, die KiPPE komplett vierfarbig herausbringen zu können. Höhepunkt war eine Werbekampagne 2009, als mit einer Plakataktion mit Leipziger Prominenten auf das neue Gesicht der Leipziger Straßenzeitung aufmerksam gemacht wurde. Das Blatt änderte sein Layout durch eine noch klarere Gestaltung, außerdem bestimmte von nun an ein mehrseitiges Titelthema den Inhalt einer Ausgabe. Die Konzeption und Realisierung der Kampagne sowie das neue Layout übernahm die Classic Line GmbH, Agentur für Marketing und Werbung. Sie ist seither für die Gestaltung der KiPPE verantwortlich. [...]