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Heiße Stimmung, warme Jacken

Das Leipziger Neujahrssingen 2014 – ein Rückblick

Zum Jahresbeginn enterten die Leipziger Szene-Gastronomen und Medienvertreter mittlerweile zum achten Mal die Bühne des Ankers und traten als Stars und Sternchen der Popgeschichte ins Rampenlicht. Trotz der Wiederholung brachte auch die 2014er Version frische und unerwartete Höhepunkte hervor und unsere Straßenzeitung feierte gleich mehrere Premieren auf und hinter der Bühne…

Eigentlich ist es jedes Jahr dasselbe Spiel: Bevor die Band und die Sängerinnen – diesmal Jasmin Graf und Berivan Kernich – in den Background treten, geben sie – diesmal mit Katy Perrys „Fireworks“ – schon einmal alles. Das Moderatoren-Duo Maike Beilschmidt (Produzentin des Neujahrssingens) und Mark Daniel (LVZ-Kulturredakteur) führte zum zweiten Mal durch den Abend und trug auch gemeinsam wieder ein verliebtes Duett vor. Außerdem gehören zu den Standards der Publikumsbeitrag, bei dem eine Zuschauerin einen Schlager zum Besten geben darf, und der Konfettiregen beim Finale. Soweit, so langweilig könnte man meinen, doch weit gefehlt: Jedes Jahr ist neu und anders durch die großartigen Leistungen der Gastro- und Medienvertreter/innen und jedes Jahr gelingt es den Beteiligten aufs Neue, den Saal im Anker zum Brodeln zu bringen. Doch richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Höhepunkte der erneut an zwei Abenden stattfindenden Traditionsveranstaltung:
Eine grandiose Show lieferten Barbie und Ken aus der Bar „Froelich & Herrlich“ des Lindenfels Westflügels. Einen so unterhaltsamen Trash-Beitrag hätte man vom hochangesehenen Figurentheater vielleicht nicht erwartet. Die beiden legten sich mit überdimensionierter pinkfarbener Schleife im Haar, rosa Cowboyhut, Quietsch-Stimme, süffisanten Blicken und Twerkling a la Miley Cirus voll ins Zeug und entlarvten mit dem Eurodance-Hit „Barbie Girl“ auf satirische Weise die geheimen erotischen Seiten des Puppenpaares, die die Spielzeugfirma Mattel einst zu einer Klage gegen die Band Aqua reizte. Großartig!
Einen gesanglichen Höhepunkt bot Michael Bötig vom Tonelli’s als Michael Jackson – nah dran am Original, inklusive Moonwalk – was will man mehr von einer Performance des King of Pop?!
In den ruhigeren Gefilden überzeugten Dietrich Enk vom Centralpalast als Johnny Cash, Bono aus dem Beyerhaus mit viel Herzblut und Jörn Drews vom Ilses Erika als Lou Reed. Letzterem merkte man die eigene Bühnenerfahrung an: Locker, souverän und mit vornehmer Zurückhaltung präsentiert er den Klassiker „Walk on the Wild Side“, der das Publikum auf angenehme Weise für einen Moment erdete. [...]