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„Mein Leben verdanke ich..."

„Mein Leben verdanke ich der Tatsache, dass ich trocken bin!“

Die Anonymen Alkoholiker helfen Menschen, die nüchtern bleiben wollen.

Foto: Uwe Steinbrich/PIXELIO
Alkohol ist eine Gesellschaftsdroge. Sein Konsum ist fest verankert in vielen sozialen Konventionen und Festlichkeiten: Getrunken wird bei Familienfeiern, Firmenjubiläen, Staatsempfängen – kaum ein Rahmen, in dem Alkoholkonsum tabu ist. Ralf hat sein erstes Glas als Jugendlicher auf einem Ball getrunken: „An dem Abend trank ich gleich sehr viel. Damals war ich schüchtern, mit den Mädchen lief es nicht so gut. In der Beziehung schien mir der Alkohol zu helfen. Meine Hemmungen waren verschwunden, was lag da näher als des Öfteren zu trinken?“ Darauf folgten 25 Jahre, in denen Alkohol immer präsent war: „Zunächst war es nicht so, dass ich ständig betrunken war,“ erzählt Ralf, „sondern wie jeder andere habe ich zu Geselligkeiten, bei Skatabenden Bier und Schnaps getrunken, nicht ständig, aber immer öfter und regelmäßig.“ Irgendwann benötigte Ralf täglich zwei und mehr Flaschen Schnaps, um überhaupt den Tag überstehen zu können. Die Folgen dieser Sucht waren: Seine Frau trennte sich, er zog aus der gemeinsamen Wohnung aus, machte Schulden, verlor Arbeit sowie Führerschein. Dennoch war er immer noch überzeugt, er könne den Alkohol beherrschen und lernen, das Trinken zu kontrollieren. Nach vielen „kalten“ Entzügen zu Hause mit körperlichen Zusammenbrüchen folgte eine Langzeittherapie. [...]