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Lebensraum mit Qualität

Kooperation für wirklich blühende Landschaften

Man soll nicht alles allzu schnell als nur vollmundige Politiker-Rhetorik abtun! Wenn auch nicht überall und jetzt auf gleich: Blühende Landschaften sind in Teilen Ostdeutschlands durchaus entstanden. Über zwanzig Jahre nach dem oft zitierten Kohl‘schen Wort lässt sich für den mitteldeutschen Raum konstatieren: Es hat sich sehr viel getan im Landschafts- und Umweltschutz. Für den Bürger ist das ein wichtiger Zugewinn an Lebensqualität.
Dass das für nicht wenige Gebiete einherging mit dem Abbau von Industrie und dem damit verbundenen Verlust an Arbeitsplätzen, ist bittere Nachwende-Erfahrung. Nun regulieren sich diese Defizite – hier quälend langsam, anderswo in akzeptablem Umfang oder gar mit positiver Bilanz.
Fest bei allem steht: Die mitteldeutsche Region ist ein Lebensraum geworden, der mit vielem Grün, guter Luft und vielfältigen Erholungsgebieten immer attraktiver wird.


Der Grüne Ring Leipzig
Zwei viel und gern befahrene Radwege tragen diesen Namen. Der Äußere Grüne Ring rund um Leipzig ist 165 km lang. Da brauchen Ungeübte bereits mehrere Tagesetappen, um beispielsweise von Schkeuditz u. a. via Böhlen, Brandis oder Taucha wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren…
Tatsächlich aber reden wir hier von einer 1996 gegründeten Kooperation in Sachen Landschaftsentwicklung und Umweltschutz in der Region, dem Grünen Ring Leipzig (GRL). Zwölf Städte, Gemeinden und zwei Landkreise arbeiten freiwillig, gleichberechtigt und bürgeroffen im Leipziger Raum auf der Grundlage einer mit den Kommunen abgestimmten Entwicklungskonzeption eng zusammen. Hier ist Denken über den eigenen Gartenzaun angesagt. Der Grüne Ring Leipzig ist dabei Motor und Weichensteller für wichtige regionale Entwicklungen im Gesamtkonzept – inzwischen auch über die Ländergrenzen Richtung Sachsen/Anhalt und Thüringen hinaus.
Sprecher des GRL ist der Bürgermeister für Umwelt, Ordnung, Sport der Stadt Leipzig, Heiko Rosenthal. Denn es ist Leipzig, das verantwortlich ist für die Grundsatz- und strategische Arbeit, für die Fördermittelakquise sowie für das Projektmanagement vor allem.
Jährlich einmal treffen sich die GRL-Mitglieder zur Stadt-Umwelt- sowie Haushaltkonferenz. Die jüngste, die 16. Stadt-Umwelt-Zusammenkunft, fand Ende vorigen Jahres in der Leipziger Kongresshalle statt. Sie war, wie alle vorangegangenen, öffentlich.
In Projekt- und Arbeitsgruppen werden konkrete Aufgabenstellungen beraten und Beschlussmaterialien für die Entscheidungsfindung erarbeitet.

Beispiel „Lebendige Luppe“
Wer oft mit dem Radl oder wandernd im Luppe-Gebiet unterwegs ist, wird ein Projekt beobachtend begleiten können, das 2005 mit mehreren Machbarkeitsstudien begann. Ende Juni 2012 lag der Fördermittelbescheid in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro vor. Es ist das erste sächsische Projekt, das Fördermittel aus dem „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ erhält. Ebenso fördert die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt finanziell das Vorhaben in der in Europa so einzigartigen Auenlandschaft. Mit den leben 13 dafür zur Verfügung stehenden Mitteln ist die Weiterführung des Projektes bis 2018 gesichert. [...]